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Shareable Content – So wird Ihr Inhalt geteilt

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Shareable Content – So wird Ihr Inhalt geteilt:

Was haben Hundewelpen, Buzzfeed-Persönlichkeitstests und wütende „Karens“ gemeinsam? Auf den ersten Blick herzlich wenig. Trotzdem stehen die Chancen nicht schlecht, dass Sie Videos, Artikel oder Bilder zu diesen Themen regelmäßig in der Timeline Ihrer bevorzugten Social-Media-Plattform entdecken – weil eine Freundin, ein Kollege oder die Schwiegermutter sie mit Ihnen geteilt hat.

Das ist kein Zufall. Denn diese Inhalte sind erstklassige Beispiele für „Shareable Content“ – also Beiträge, die Menschen besonders gerne und häufig in ihren sozialen Netzwerken teilen. Doch was macht einen Beitrag besonders „teilbar“?

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Warum teilen Menschen Content?

Eine Hauptmotivation, warum Menschen Inhalte teilen, ist die Stärkung der Bindung zu Mitmenschen. Wenn wir einen lustigen Beitrag an unsere beste Freundin schicken, festigt das unsere Beziehung: Wir haben einen Grund uns zu melden und etwas, über das wir gemeinsam reden und lachen können. Ähnliches gilt, wenn wir informative Beiträge mit dem Gedanken teilen, dass andere ihn nützlich finden könnten.

Ein weiterer Faktor: Shareable Content ermöglicht es uns, unsere Persönlichkeit auszudrücken: Die geteilten Inhalte zeigen der Welt, wer wir sind (oder zumindest wer wir gerne wären), was uns interessiert und bewegt. Ein Shared Post über Politik signalisiert Bildung, ein geteilter Beitrag über Kinderarmut Einfühlsamkeit, ein lustiges Zaubertrick-Video impliziert einen spaßliebenden Charakter.

Was macht Shareable Content aus?

Das Wissen, aus welchem Antrieb Menschen Content teilen, reicht allein noch nicht aus, um einen viralen Beitrag zu erzeugen. Für einen weitverbreiteten Post braucht es auch immer eine Prise Glück. Trotzdem gibt es ein paar einfache Grundregeln zu Inhalt und Form, die dazu beitragen, dass ein Beitrag im Netz möglichst weite Kreise zieht.

1. Lass mich etwas fühlen

Shareable Content - Emotionen wecken

Shareable Content muss Emotionen wecken. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass vielgeteilte Beiträge besonders häufig die Gefühle der Betrachter ansprechen. Vor allem positive Emotionen wirken: Content, der Belustigung, Freude, Inspiration, Staunen oder Aufregung auslöst, verleitet besonders zum Teilen. Auch negative Emotionen wie Wut und Frust erhöhen die Share-Frequenz, allerdings weniger als positive. Außerdem gilt: Je aktiver die Emotion, desto besser. Macht uns Content wütend, teilen wir ihn eher, als wenn er uns nur traurig macht.

2. Erzähl mir eine Geschichte

Wie erzeugt man Emotionen in einem Beitrag? Shakespeare kannte die Antwort. Denn emotionalen Content erzeugt man durch dramaturgische Elemente. Eine Statistik über Braunkohleförderung wird nur bei den Wenigsten für unkontrollierte Gefühlsausbrüche sorgen. Verpackt man Statistiken und komplexe Themen aber in eine Geschichte mit Personen, spannendem Plot und überraschenden Wendungen, ist das plötzlich ganz anders. Menschen können auf einmal nachvollziehen, was eine Statistik im „echten Leben“ bedeutet und sich in die Gefühlswelt der betroffenen Personen versetzen – und drücken den Share-Button, um das persönliche Schicksal mit anderen zu teilen.

3. Hilf mir – und anderen

Eine der zu Beginn aufgeführten Sharing-Motivationen ist, dass wir unseren Kontakten Content zeigen, der für sie informativ und nützlich ist. Deshalb steigert es die „Shareability“ von Content, wenn er praktische Informationen enthält, die für den Alltag von möglichst vielen Menschen hilfreich sind. Das reicht von einer besonders cleveren Art, einen Granatapfel zu schälen, bis zu praxisnahen Handlungsempfehlungen zur Jobsuche.

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4. Habe die richtige Länge

Ein formelles Sharing-Kriterium ist die Länge. Bei Artikeln ist das Teil-Verhalten der Nutzer anders, als man häufig denkt: Erstaunlicherweise teilen Leser vornehmlich nicht kurze Text-Happen, sondern längere Artikel. Texte mit mindestens 1.000 Wörtern werden überproportional häufig geteilt – und bei Texten bis an die 10.000 Wörtern ist die Sharing-Quote sogar noch besser. Bei Videos ist dagegen Kürze von Vorteil. Werbefilme sollten laut einer Studie zwischen 1:20 Minuten und 1:40 Minuten lang sein, um häufig geteilt zu werden.

5. Sei einfach verpackt

Texte dürfen und sollten lang sein – trotzdem müssen sie für die Leser leicht konsumierbar bleiben. Das ist einer der Gründe, warum Artikel mit Listen konstant zu der meistgeteilten Artikelform gehören. Als Leser kann man den Text überfliegen, sich einzelne interessante Textstellen heraussuchen, ohne den gesamten Text lesen zu müssen, und Freunde beim Teilen einfach auf bestimmte Textstellen („Punkt 6 hat mich total überrascht!“) hinweisen.

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„Wir. Hier.“ ist das Portal der Chemieverbände Rheinland-Pfalz und ein Projekt der IW Medien

6. Sieh gut aus

Visueller Content ist Trumpf, wenn es um das Teilen geht. Videos werden häufiger geteilt als Texte.Artikel mit Bildern werden häufiger geteilt als Artikel ohne Bilder. Und auch ein schickes Thumbnail in einem Social-Media-Post mit Link zu einem Beitrag lädt stärker zum Teilen ein als ein Post, der nur die URL enthält.

7. Sei teilbar

Zum Abschluss noch ein vermeintlich offensichtlicher Tipp. Damit Menschen einen Beitrag teilen, müssen sie ihn auch teilen können. Wichtig ist es deshalb, Sharing-Buttons für Facebook, Twitter und Co. prominent und leicht erreichbar auf der Seite des Beitrags zu platzieren. Fehlen die Buttons komplett oder muss man erst lange scrollen, um sie zu finden, ist es kein Wunder, wenn ein Beitrag nicht geteilt wird.

Fazit

Shareable Content, von Tiervideos bis zu Wirtschaftsberichten, erzeugt  positive Emotionen, erzählt komplexe Themen in einfach verständlichen und persönlichen Geschichten, ist nützlich, überraschend, hübsch und einfach verdaulich verpackt. Wer diese Regeln beachtet, ist auf dem Weg zu einem weitgeteilten Beitrag schon einen Schritt weiter. Und was bleibt jetzt noch zu tun? Na klar: Teilen Sie diesen Artikel!

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